Schwanger: Wem sage ich es zuerst?

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Man hat meist schon eine gewisse Vorstellung im Kopf, wie man es den lieben Verwandten und Freunden sagen wird und das lange bevor man überhaupt schwanger wird.

Auch wir, bzw. ich hatten da einen genauen Plan zu, den wir aber dann doch nicht umgesetzt haben bzw. nicht umsetzen konnten.

Wann geben wir die Schwangerschaft bekannt?

Die ersten zwölf Wochen sollen ja immer erst abgewartet werden, ehe man eine Schwangerschaft bekannt gibt. Das ist leichter gesagt als getan, schließlich kann man so tolle Neuigkeiten, zumindest nicht vor der Familie geheim halten. Auf jeden Fall nicht, wenn man so häufig in Kontakt steht wie das bei uns der Fall ist. Natürlich ist uns bewusst, dass gerade in den ersten Wochen noch sehr viel passieren kann und eine Fehlgeburt nicht leichter zu verkraften ist, wenn man vielen Menschen um einen herum immer wieder davon erzählen muss, da logischerweise gefragt werden würde, wie es einem in der Schwangerschaft so ergeht.

Eigentlich hatten wir vor, zunächst den Termin bei der Frauenärztin abzuwarten. Da sie aber noch einige Zeit im Urlaub ist, mussten wir hier anders planen. Erst einmal dachten wir uns direkt am Montag bei ihrer Vertretung anzurufen, denn vielleicht kann ich ja dort noch in der kommenden Woche einen Termin bekommen. Natürlich ist es absolut nicht notwendig, so früh von einem Frauenarzt nachschauen zu lassen, aber ehe wir die ganze Welt verrückt machen und allen von der Schwangerschaft zu erzählen, wollten wir diese erst ärztlich bestätigt haben.

Also am Montag morgen gleich ans Telefon, die wirklich liebe Arzthelferin des Vertretungsarztes sagte mir, dass es noch sehr früh sei und ich einfach kommende Woche bei meiner Frauenärztin anrufen solle. Okay, dann wird das so gemacht! Aber wie bitteschön, soll ich es noch über eine Woche aushalten, ohne es zumindest meiner Mutter zu sagen? Ich war einfach so unendlich aufgeregt und hätte es am liebsten in Großbuchstaben auf meine Brust geschrieben, so sehr habe ich mich über den positiven Test gefreut, am liebsten sollte die ganze Welt davon erfahren.

Das wusste der werdende Papa auch und schlug vor, es meinen Eltern noch heute zu sagen. Meine Mutter wollte ohnehin mittags zu uns kommen, meinen Vater mussten wir unter einem Vorwand zu uns locken. Auch seine Mutter, die knapp eine Stunde von uns entfernt wohnt, wollten wir in der Mittagszeit anrufen, um ihr die frohe Botschaft mitzuteilen.

Wie haben wir die Schwangerschaft in der Familie bekannt gegeben?

Ganz so, wie ich es mir schon lange vorher ausgemalt habe, ist es leider nicht geworden. Vorher dachte ich immer, kleine Pappschachten zu kaufen, dort einen Schnuller und eine Kopie des ersten Ultraschallbildes hineinzulegen. Vielleicht noch mit einem kurzen Brief von unserem Baby, in dem es hallo zu Oma, Opa, Onkel und Tanten sagt. Das hat mangels Aufregung und Zeit leider nichtmehr hingehauen, also sagte er wie wir es am Besten verkünden.

Wir nahmen den Schwangerschaftstest und legten ihn griffbereit, um diesen einfach zu zeigen. Der Rest wird sich dann von selbst erklären und die Sache wird seinen Lauf nehmen. Meine Mutter kam also in der Mittagszeit, leider ohne meinen Vater, obwohl er eigentlich auch mitkommen wollte. Also wieder umdenken! Ich nahm einfach den Test in die Hand und hielt ihn ihr quasi vor die Nase. Sie schaute erst skeptisch und fragte zunächst. „Was ist das?“, „Ein Schwangerschaftstest?“, hielt sich vor erstaunen die Hand vor den Mund und schrie förmlichst wie schön! Sie betonte lautstark wie sehr sie sich freut und das sie es kaum glauben kann usw.

Es war einfach ein sehr emotionaler Moment, wo Tränen kullerten und wir alle drei von unseren Gefühlen überrannt wurden. Nun blieb erst noch mein Vater, ich rief ihn an und sagte er MUSS unbedingt schnell vorbeikommen, das tat er dann auch. Zwischenzeitlich riefen wir die andere werdende Oma an und teilten ihr die frohe Botschaft mit, auch sie quietschte vor Freude und wir alle waren einfach hin und weg. Als mein Vater reinkam, zeigte ich ihm genau wie meiner Mutter den Schwangerschaftstest, er hatte natürlich keine Ahnung was das ist und ich musste es ihm erklären. Ihm fehlten vor Freude die Worte, strahlte über beide Ohren und war genau wie wir wie verzaubert.

Nun blieben noch unsere Geschwister, also riefen wir nach und nach alle an, um ihnen zu sagen, dass sie Onkel oder Tante werden. Die Freude war bei allen groß! Niemand hatte wirklich damit gerechnet, denn eigentlich hatten wir ja immer gesagt keine Kinder bekommen zu wollen. Das machte die Freude umso größer!

Wie haben wir Freunden und Bekannten von der Schwangerschaft erzählt?

Man soll ja einige Zeit warten, bis man es der ganzen Welt erzählt, dass man ein Kind erwartet. Das haben wir auch, die ersten zwölf kritischen Wochen haben wir es, bis auf einige Ausnahmen für uns behalten und es erst danach nach und nach allen um uns herum erzählt, dass ein Kind unterwegs ist. Auch hier haben sich alle sehr für uns gefreut und viele sagten, dass sie bei allen damit gerechnet haben außer bei uns. Die, denen wir es schon sehr früh sagten, sagten uns auch, dass sie es selbst auch nicht vor allen Leuten Geheimhalten konnten, das beruhigte uns ein wenig, gerade ich, hab schon geglaubt ein wenig zu aufgeregt an die Sache heran zu gehen. Aber da bin ich wohl nicht so ganz alleine und vielen geht es in der Anfangszeit ähnlich wie mir.

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