Schwanger, Corona und jetzt!?

Corona Schwangerschaft

Es gibt einfach Dinge, die man niemals erwartet hätte. Auf die man schlichtweg in keinster Weise auch nur ansatzweise vorbereitet ist, so ist es mit der Coronapandemie. Wer hätte noch vor wenigen Wochen gedacht, dass so etwas überhaupt in der Form passieren könnte. Dann auch noch während der Schwangerschaft, wäre ich nicht schwanger, hätte ich einiges vielleicht etwas anders gesehen, aber unter diesen Umständen macht es mir doch große Sorgen.

Kann sich das Baby im Falle einer Infektion im Mutterleib anstecken?

Zum jetzigen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass eine infizierte Mutter das Covid-19 Virus nicht auf ihr ungeborenes Kind übertragen kann. Auch wenn man häufig liest, dass im Falle einer Infektion ein Kaiserschnitt zwingend notwendig ist, muss es nicht so weit kommen. Nach der Entbindung sollte eine Infizierte Mutter zur Sicherheit einen Mundschutz tragen und stillen könnte wegen der Ansteckungsgefahr problematisch werden.

In dem Fall, indem sich das Baby wirklich anstecken sollte, ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit einem schweren Verlauf zu rechnen.

Was bedeuten die Kontaktbeschränkungen für mich als Schwangere?

Um „die Kurve zu glätten“ sollen sich die Menschen an einige Verhaltensregeln halten. Wie z.B. einen Mundschutz zu tragen, den Kontakt zu älteren meiden, häufiges Händewaschen u.s.w.. Darüber hinaus hat sich der Ablauf in den Arztpraxen verändert. Es sollen nur noch medizinisch notwendige Untersuchungen durchgeführt werden, um eine weitere Ausbreitung möglichst zu vermeiden.

Für mich bedeutet dies, dass ich meine Schwangerschaftsvorsorgetermine bei meiner Gynäkologin trotz Corona weiter wahrnehmen kann, allerdings ohne Begleitperson. Jedoch sind die Termine mit meiner Hebamme erst einmal gestrichen, was wirklich schade ist. Vor dem Hintergrund des Coronavirus, kann ich es aber absolut verstehen. Ich kann sie weiter anrufen, wenn ich fragen habe und die Wochenbettbetreuung wird trotzdem stattfinden, im schlimmsten Fall via Skype. In der Klinik habe ich natürlich auch direkt angerufen, da ich gern wissen möchte, ob ich meinen Partner zur Geburt mitnehmen kann. Die Schwester am Telefon sagte, dass es zum jetzigen Zeitpunkt möglich sei, er aber direkt nach der Geburt wieder gehen müsse oder wir eben ein Familienzimmer nehmen müssten.

Hat er die Klinik einmal verlassen, kann er auch nicht wieder zurückkommen. Außerdem darf er erst dazu kommen, wenn die Geburt kurz bevorsteht. Heißt also, dass ich die Wehen größtenteils allein überstehen werden müsste, eine echte Horrorvorstellung und verstehen kann ich diese Einschränkung auch nicht, denn ob er nun zwei oder zehn Stunden bei mir ist, macht doch an dieser Stelle keinen Unterschied. Er könne mich und meine Kliniktasche auch auf die Station bringen, muss dann aber sofort wieder weg. Irgendwie klingt das nicht so sehr durchdacht für mich. Sie sagte aber auch, dass sich diese Regeln alle zwei Tage ändern könnten und wir einfach abwarten sollten und auf die Zeit hoffen müssen. So sagte es auch meine Frauenärztin, sie meint man solle sich noch nicht verrückt machen, sondern erst einmal abwarten, was bis dahin alles so passiert. Sie meinte auch, dass man ja irgendwann in der Schwangerschaft zu einem Punkt kommt, an dem man es einfach hinter sich haben mag, jetzt muss man eben umdenken und hoffen, dass die Geburt noch möglichst lange auf sich warten lässt, um die Chance auf Normalität bei der Geburt zu erhöhen.

Ich dachte nur, die hat ja leicht reden. Aber recht hat sie schon, mir bleibt ja ohnehin nichts anderes übrig als abzuwarten und das Beste zu hoffen. Bis dahin behalte ich die Website der Klinik im Auge und verfolge die neuesten Wendungen im Umgang mit dem Coronavirus.

Weiter habe ich auch über alternative Entbindungsmöglichkeiten nachgedacht, wie einer Hausgeburt zum Beispiel. Das ist aber schon nicht möglich, da ich so kurzfristig sicherlich keine Hebamme mehr finden werde. Außerdem würde ich schon gerne in einer Klinik entbinden, damit fühle ich mich einfach sicherer. Eine ambulante Geburt wäre noch denkbar und für mich als wahre Krankenhaushasserin vielleicht wirklich eine Möglichkeit. Man bleibt nach der Entbindung, sofern alles in Ordnung ist, noch etwa sechs Stunden in der Klinik und wird dann zuhause von der Nachsorgehebamme betreut.

Das ist für meine Hebamme auch kein Problem, aber durch das Virus wird es schwierig einen Termin für die U2 (die zweite Vorsorgeuntersuchung des Kleinen) zu bekommen. Ärzte nehmen nur wirklich notwendige Patienten an und im Krankenhaus ist mir die U-Untersuchung sicher. Meine Hebamme meinte, die ein- bis zwei Nächte gehen so schnell vorbei, das merkt man überhaupt nicht.

Nagut, dann nehme ich das mal so hin und behalte meinen Plan wie gehabt bei.

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